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Abschlussfahrt der Klassen 12 FOS 2021/22

Mini-Klassenfahrt der Jahrgangsstufe 12 FOS

Als ich meiner Familie in den Sommerferien von unserer kleinen Klassenfahrt erzählte, fragten sie ganz gespannt, wohin es geht. Zelten in Obernhof. Sie dachten, wir fahren ins schöne Bayern, aber da musste ich sie leider enttäuschen, denn wir fuhren nur an die Lahn – zwei Tage auf dem Campingplatz – meine Abschlussfahrt hatte ich mir doch etwas anders vorgestellt.

Am Donnerstagmorgen begann meine Reise. Wir trafen uns gemeinsam am Campingplatz in Obernhof, um uns in unseren „luxuriösen“ Unterkünften einzurichten. Der Aufbau verlief eher weniger glamourös und die Inkompetenz meiner Wenigkeit sowie derer, die versuchten mir zu helfen, schien zunächst Überhand zu nehmen, während meine männlichen Mitschüler tatsächlich noch die Zeit fanden, ein Nickerchen zu machen.

Nach einer kurzen Zugfahrt nach Diez starteten wir eine kleine Wanderung in den Kletterwald. Es ging fast ausschließlich steil bergauf, weshalb einige von uns bereits bei der Ankunft aus der Puste waren. Da soll mal jemand sagen, dass Wandern nicht anstrengend sei (aber ein gutes Training für den 10 Kilometer Lauf, der uns dieses Halbjahr noch bevorsteht). Nach einer kurzen Einweisung durften wir losklettern und merkten schnell, dass das kein Spaziergang werden würde. Manche hingen kopfüber in den Seilen, anderen sprangen über ihren eigenen Schatten und überwanden ihre Höhenangst, wieder andere machten durchweg eine gute Figur und schwangen sich durch den Parcours. Blaue Flecken blieben jedoch bei den meisten von uns nicht aus.

In Anschluss stärkten wir uns mit einem Bällchen Eis und versorgten uns im Supermarkt mit Essen und Getränken für unser bevorstehendes BBQ. Man könnte meinen, dass es in Klasse 12 gesittet und geordnet zuläuft und niemand verloren geht oder sich verläuft. Allerdings stimmt das so nicht, zum Leidwesen unserer Lehrer. Letztlich genossen wir ein gemütliches Grillen und ein warmes Lagerfeuer im Anschluss.

Der nächste Morgen war eher von schlechter Laune geprägt – die Nacht im Zelt war dann doch kälter als erwartet. Aber mit frischen Brötchen und Nutella lässt es sich immer gut in den Tag starten. Nur sehr knapp schafften wir es, den Zug nach Laurenburg zu erwischen – der Zeltabbau gestaltete sich annähernd so lange wie der Aufbau. Nach einer ausführlichen Einführung, wie man steuert und wie das Ruder zu halten ist, ging es auch schon los. Der Fahrstil der Kanus war doch sehr unterschiedlich. So entschied sich manches Kanu, den Weg auf der Lahn im Slalom hinter sich zu bringen, wo andere sich beeilten oder die Zeit nutzten, um das schöne Wetter liegend im Kanu zu genießen. Vermutlich war letzteres die beste Idee, denn nach einer zweistündigen Kanufahrt und ca. 50 Meter vor der Anlegestelle in Obernhof wurden wir gnadenlos vom Regen erwischt, sodass manche von uns den kürzeren Weg aus dem Kanu nahmen – direkt in die Lahn. Bei dem Regen tat das gar nicht so weh und sorgte für viele Lacher.

Der finale Abbau unseres Lagers war wie zu erwarten chaotisch. „Wo sind unsere Sachen? Können wir warm duschen? Hat jemand einen Müllbeutel? Alles ist nass!“. Für einen gemütlichen Abschluss gab es also leider keine Zeit mehr. Am Ende des Tages kann ich meiner Familie sagen, dass es gar keine weite Reise nach Bayern braucht, um die Natur zu genießen, aktiv zu sein, gemeinsam zu lachen und die Gesellschaft meiner Mitschülerinnen und Mitschüler zu genießen. Manchmal reicht auch ein kurzer Ausflug in die heimatliche Natur.

verfasst von Schülerinnen und Schülern der 12G (Danielle Napp, Lisa Koster, Tim Lubitz)