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Der dritte Platz im Wettbewerb „bunt statt blau“ geht an Stella Seelbach, Neuntklässlerin der Realschule plus und FOS im Einrich.

Katzenelnbogen. Bunte Träume; die gen Himmel schweben dürfen oder selbstgeschaffene Alpträume, die im tödlichen Desaster enden – mit diesen extrem gegensätzlichen Motiven zum Thema „bunt statt blau“ hat sich die 15-jährige Stella Seelbach aus Schönborn einen wichtigen Preis auf Landesebene „erzeichnet“. Die Schülerin, die die neunte Klasse der Realschule plus/FOS im Einrich besucht, war auf Instagram auf den DAK-Wettbewerb aufmerksam geworden. Der Plakatwettbewerb will Jugendliche ermutigen, einen verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol zu pflegen. Dabei stehen nicht nur die künstlerischen Talente junger Menschen im Fokus, sondern auch die große Bedeutung von Suchtprävention im Jugendalter.

Stella Seelbach hatte sich bereits im Unterricht intensiv mit dem Thema Suchtprävention auseinandergesetzt: „Wir haben Bücher dazu gelesen, haben viel darüber gesprochen – deshalb war mir das Thema sofort wichtig und ich dachte mir, dass es sicher auch für die Schule gut ist, daran teilzunehmen.“ Schnell hatte sie eine Idee, wie sie die Gefahren der Sucht darstellen möchte. „Von diesem Moment an habe ich jede freie Minute daran gearbeitet, sicher einen Monat lang. Ich habe auch meinen Freunden abgesagt, um weitermalen zu können.“ Das Ergebnis ist beeindruckend. Mit Ölfarben hat sie eine berührende Diskrepanz geschaffen zwischen den bunten Möglichkeiten der Freiheit in Form von farbenfrohen Heißluftballons, die in den Himmel schweben, und Menschen, die sich der Sucht hingeben. Die sind dargestellt als Gefangene, die sich selbst einsperren und im Meer der Sucht immer tiefer versinken, bis sie schließlich ein einsamer, dunkler Tod erwartet.

Mit ihrem Kunstwerk erreichte Stella, die privat Malunterricht nimmt, den dritten Platz und wurde bei einem feierlichen Empfang im Sozialministerium ausgezeichnet. Insgesamt hatten sich rund 350 Schüler aus Rheinland-Pfalz am bundesweiten Wettbewerb beteiligt. Im Nachgang ehrte nun auch ihre Schule sowie die Suchtselbsthilfe Katzenelnbogen sie, um ihr Engagement zu würdigen. Schulleiter Rüdiger Klotz betonte: „Wir sind nicht nur eine ,Schule gegen Rassismus‘, sondern verfolgen auch seit Jahren eine konsequente Null-Toleranz-Politik im Umgang mit Drogen. Die haben an unserer Schule nichts verloren.“ Die Realschule plus/FOS im Einrich führt regelmäßig Inseltage zu Suchtprävention durch und hat das Thema fest im Lehrplan integriert. „Ein Beitrag wie Stellas hervorragende Platzierung im Wettbewerb entspricht daher ganz und gar unserer Einstellung. Wir sind sehr stolz darauf, dass sie sich so stark macht. Sie hat den Gedanken ,bunt statt blau‘ mit viel Kreativität und künstlerisch wertvoll umgesetzt“, lobte Klotz.

Der erste Vorsitzende des Suchtselbsthilfe Katzenelnbogen Thomas Burgard gratulierte Stella Seelbach ebenfalls und überraschte die Neuntklässlerin mit einem gefüllten Geschenkebeutel mit der Aufschrift „Dieser Beutel ist alkoholfrei“, in dem sich unter anderem eine von der Süwag gespendete hochwertige Trinkflasche befand, die natürlich für den Genuss alkoholfreier Getränke gedacht ist. „Deine Auszeichnung passt hervorragend zur aktuellen Aktionswoche Alkohol. Wir bedanken uns herzlich bei Dir, dass Du Dich auf Deine Weise und aus Sicht einer Jugendlichen stark machst für Aufklärung und Sensibilisierung in Bezug auf Alkoholkonsum bei Jugendlichen– Du bist ein echter Leuchtturm!“ Für ihre Klasse überreichte er zudem klassische Geduldsspiele, denn „Sucht hat viele Gesichter – auch Spiel- oder Mediensucht sind wichtige Themen. Deshalb ermuntern wir Jugendliche, sich auch mit analogen Dingen zu beschäftigen und zu unterhalten.“ Stella Seelbach freute sich über die erneute Ehrung und verriet, dass sie bereits an einem Beitrag für den nächsten Wettbewerb arbeitet. Das Thema hier: 75 Jahre Grundgesetz.

Hintergrund:

Der DAK-Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ regt Schüler zwischen 12 und 17 Jahren dazu an, sich mit dem Thema Rauschtrinken zu beschäftigen. Die jungen Menschen sind aufgerufen, „bunte“ Plakate zu gestalten, um ihre Altersgenossinnen und -genossen vor Alkoholmissbrauch („blau“) zu warnen. Bundesweit haben sich 2024 rund 6.000 Schüler beteiligt.

Der Schulleiter der Realschule plus/FOS im Einrich Rüdiger Klotz (links) und der Vorsitzende der Suchtselbsthilfe Katzenelnbogen Thomas Burgard (rechts) ehrten die 15-jährige Neuntklässlerin Stella Seelbach (Mitte), die mit ihrem ausdrucksstarken Kunstwerk den dritten Platz beim Plakatwettbewerb „bunt statt blau“ erreicht hat.

Bild: Dagmar Schweickert